Hubert Ruß veröffentlicht Standardwerk über die mittelalterliche Münzprägung von Würzburg
Veröffentlicht am 24.03.2020
Der Numismatiker Dr. Hubert Ruß hat ein neues Standardwerk erstellt, das die mittelalterlichen Münzen Würzburgs (ca. 900-1495) katalogisiert. Er liefert eine detaillierte Geldgeschichte dieser Periode, basierend auf einem detaillierten Katalog von 699 Münzsorten. Sein Buch ist eine umfassende Studie über die Münzprägung einer der wichtigsten kirchlichen Autoritäten in Süddeutschland. Es ist auch ein unverzichtbares Nachschlagewerk für jeden, der mit der Würzburger Münzprägung arbeitet oder sie erforscht.
Das Bistum Würzburg
Bonifatius soll um das Jahr 741/2 das Bistum Würzburg gegründet haben. Er wählte einen strategisch günstigen Ort für den Sitz dieses Bistums am Main. Zu einer Zeit, als es in Mitteleuropa noch keine brauchbaren Straßen gab, verband der Main das wohlhabende Böhmen mit den am Rhein gelegenen Knotenpunkten von Handel und Handwerk. Damit gewann Würzburg eine sehr hohe politische und wirtschaftliche Bedeutung. Und deshalb wurden dort schon im Frühmittelalter Münzen geprägt: Die ersten Münzen wurden im Namen von König Ludwig dem Kind (899-911) ausgegeben. Die erste schriftliche Erwähnung des Prägeprivilegs der Würzburger Bischöfe stammt aus dem Jahr 1030. Zu dieser Zeit hatten die Bischöfe die Münzstätte bereits seit langem gemeinsam mit den Königen und Kaisern des Heiligen Römischen Reiches genutzt. Diese Praxis endete mit Heinrich IV., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Seit Bischof Erlung (1006-1121) wurden die Münzen in Würzburg fast ausschließlich von Bischöfen geprägt.
Neue Forschungsergebnisse
Das Standardwerk von Hubert Ruß präsentiert eine auf dem neuesten Stand der Forschung basierende Geldgeschichte des Bistums. Es enthält eine Vielzahl neuer Erkenntnisse, die für die Numismatik von großer Bedeutung sind:
- Eine Reihe von unveröffentlichten Münzsorten und -typen
- Eine Reihe von bisher unbekannten Münzstätten, Münzmeistern und Konfessionen
- Neue Datierungen und neue Zuweisungen einer Reihe von Münzsorten an Bischöfe oder Herrscher
- Aufzeichnungen von Münzmeistern und anderen Münzbeamten, die in Archivquellen erwähnt werden
- Zwei der Münzmeister unter den katholischen Bischöfen waren Juden
- Erfassung aller europäischen Horte mit Würzburg-Münzen, bis 2018
- Auswertung der Archivquellen für den Würzburger Münzstandard, Gewicht und Feingehalt
Ein einfach zu handhabendes Nachschlagewerk
Hubert Ruß hat einen Typenkatalog erstellt, in dem viele noch nie zuvor veröffentlichte Münzsorten erstmals beschrieben werden. Jede Münzsorte ist vollständig mit allen Varianten katalogisiert; der Text gibt auch die Standorte der Münzen in Münzkabinetten, Auktionskatalogen und numismatischer Literatur an. Dank der mehrfachen Konkordanzen, der Monogrammkonkordanz und des umfangreichen Registers sind Katalog und Texte auch für ungeduldige Benutzer schnell und einfach zu erkunden.
Das Buch kostet 95 Euro und kann bei uns erworben werden:
Künker Numismatik AGLöwengrube 12
D-80333 München
Tel.: +49 89 5527849 0
service@kuenker-numismatik.de
oder von
Fritz Rudolf Künker
Nobbenburger Str. 4a
D-49076 Osnabrück
Tel.: +49 541 96 202 0
service@kuenker.de
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