Variante vs. Fehlprägung
Veröffentlicht am 08.07.2010
Sind Sie verwirrt, was Varianten und Fehlprägungen angeht? Sind Sie unsicher, welche Varianten NGC anerkennt? Wir möchten versuchen, hierzu etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
Variante
Bei einer Variante handelt es sich um eine Münze, die auf bestimmte Weise vom Standarddesign ihres Typs abweicht und hierin von Sammlern unterschieden wird.
Ein Beispiel für eine solche Variante ist 1960 D/D Sm/Lg Date 1C VP-001. Die Münze wurde zuerst mit einer großen Jahreszahl geprägt, danach mit einer kleineren. Dadurch erscheint die Jahreszahl im Inneren verdoppelt, besonders gut erkennbar bei „960“.
Welche Variantentypen werden bei NGC anerkannt?
- alle, die der Katalog VarietyPlus® auflistet (online einsehbar)
- die meisten der im Cherrypicker genannten Varianten nach ihrer FS-Nummer
- Half Cents nach Cohen-Nummern
- Large Cents nach der Nummerierung bei Sheldon (1793-1814) und Newcomb (1816-57)
- Half Dimes (1794-1837) nach Logan-McCloskey-Nummern
- Dimes (1796-1837) nach John Reich-Nummern
- Quarter Dollars (1796-1838) nach Browning-Nummern
- Half Dollars (1794-1836) nach Overton-Nummern
- Silver Dollars (1794-1804) nach der Nummerierung bei Bowers-Borckardt und Bolender
- ausgewählte Silver Dollars (1878-1935) nach VAM-Nummern (nur die Varianten 8TF, 7/8TF, TOP-100 und HOT-50 sowie jene, die bei VarietyPlus aufgelistet sind)
- Seated Liberty Dimes nach Fortin-Nummern (nur die Top 100)
Welche Varianten wir anerkennen, können Sie der umfangreichen Liste auf www.NGCcoin.de/variety-plus entnehmen. Als Mitglied in der kostenpflichtigen NGC Collectors Society profitieren Sie von weitergehenden Informationen zu einer Münze.
Wenn Ihre nicht-zertifizierten Münzen bei der Einreichung als Variante eingeordnet werden sollen, wählen Sie einfach „VarietyPlus Services“ auf Ihrem Einreichungsformular und füllen das entsprechende Feld der gesuchten Variante aus (Overton, VAM, VP etc.) oder nennen die genaue Nummer, falls bekannt.
Bitte beachten Sie: Nicht als Varianten gelten bei NGC Münzen mit Mehrfachprägung (Strike Doubling), Abriebdoppelung (Abrasion Doubling), Stempelschwächendoppelung (Die Deterioration Doubling), Matrizendoppelung (Master Die Doubling; als Doppelung, die auf allen Münzen erscheint, die mit dieser Matrize geprägt wurden), kleineren Stempelrissen, -sprüngen oder -brüchen sowie jede Münze, die innerhalb der Prägetoleranzen liegt in Bezug auf Doppelung oder normalen Stempelverschleiß.
Fehlprägungen
Münzen mit bedeutenden Fehlern der Prägung als Ergebnis menschlicher oder technischer Unzulänglichkeiten während der Herstellung.
Die meisten Fehlprägungen fallen in eine der drei folgenden Kategorien: Schrötling, Stempel oder Prägung. Einige Münzen sind dagegen das Ergebnis einer Kombination von Fehlern. Beispiele für Fehlprägungen der genannten Kategorien sind:
Schrötlingsfehler
- Zainende – eine unvollständige Münze, bei der 10-25% oder mehr ihres Metalls fehlen.
- Rohling oder Schrötling – eine Ronde, die ungeprägt blieb.
- Rondenverwechslung – eine Münze, die auf einer für ein anderes Nominal vorgesehenen Ronde oder aus dem falschen Metall geprägt wurde.
Verprägungen
- Mehrfachprägung – Nach dezentriertem Mehrfachaufschlag zeigt Münze Doppelungen im Münzbild.
- Dezentrierung – Ausgestanzte Ronde wurde nicht korrekt zentriert geprägt, so dass ein Teil des Münzbildes fehlt.
- Prägung ohne Ring – Münze wurde außerhalb des begrenzenden Prägerings geprägt, der wegen einer Störung die Ronde nicht umschlossen hat.
- Inkuse Prägung – Auf einer Seite der Münze erscheint spiegelbildlich das Motiv der anderen Seite, weil eine Münze am Stempel hängengeblieben ist. Diese Münzen haben entweder zwei Vorder- oder zwei Rückseiten.
Nicht als Fehlprägungen gelten bei NGC Münzen mit kleineren Stempelrissen, -sprüngen oder -drehungen etc., die nach unserem Verständnis innerhalb der Prägetoleranz liegen. Die Feststellung einer Fehlprägung erfolgt nach dem Ermessen von NGC.
Wir hoffen, dass Ihnen diese Ausführungen helfen bei der Bestimmung, ob Ihre Münze eine Variante oder eine Fehlprägung ist.
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